Lehm ist ein uralter, natürlicher Stoff, der vor Jahrmillionen als Verwitterungsprodukt aus der Gesteinsschicht unserer Erde hervorgegangen und weiter im Entstehen ist. Die Verwitterung wurde überwiegend durch mechanische Zerstörung des Gesteins durch Bewegung von Gletschern (vorletzte und letzte Eiszeit vor ca. 200.000 – 12.000 Jahren), Wasserläufen und durch Winderosion erreicht. Aber auch Temperaturunterschiede von Tag und Nacht, die das Material sich zusammenziehen bzw. sich ausdehnen lassen sowie die sprengende Wirkung von gefrierendem Eis haben ihren Teil dazu beigetragen. Chemische Reaktionen wie z.B. organische Säuren der Pflanzen, Wasser und Sauerstoff nagen am Gestein.

Lehm kann man z.B. beim Baugrubenaushub in Neubaugebieten, beim Klärgrubeneinbau, bei Kanal- oder Straßenbauarbeiten bekommen.

Das Material ist meist sehr preiswert zu erwerben, da es ohnehin abgefahren werden muß und das oft noch auf weit entfernt liegende kostenpflichtige Deponien. Auch Ziegeleien liefern Lehm.

Ihr Lehm bzw. Ton ist in der Regel jedoch so fett, daß die Magerung an der Baustelle mühsam und unrentabel wäre. Einige Ziegeleien sind bereit, ihren Lehm nicht nur aufzubereiten, sondern auch in der gewünschten Konsistenz zu magern.

Andere Ziegeleien mit eigener Grube geben auch Abraum ab, d.h., Lehm, der über ihrem Rohstoff liegt und für die Produkte der Ziegelei zu mager ist, trotzdem aber ein hervorragender Baulehm sein kann. Früher wurde dieser Lehm häufig zum Ausschmieren der Ziegeleiöfen verwendet, mancherorts ist dies heute noch üblich.

Ein weiteres Kennzeichen Lehm aufzuspüren ist nach einem lang anhaltenden Regen, wenn auf dem Boden große Pfützen stehen.

Natürlich kann man Lehm auch bei Baustoffhändlern erwerben, dann aber zu einem höheren Preis.

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